
Viel zu schnell vergeht die erste Zeit mit einem Kind. Mit seinem Kind. Viel zu schnell werden sie groß. Und viel zu schnell, hat man all die tollen Erlebnisse, die ersten herzergreifenden Dinge mit Baby schon wieder vergessen. Klar, man kann die Erinnerungen festhalten, aber im Hier und Jetzt, sind sie nur vage vorhanden.
Auch mein kleines Baby, wurde viel zu schnell groß! Viel, viel, viel zu schnell. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich in der Schwangerschaft dachte, dass ich doch so gern Kleinkind-Mama wäre und mich so ein kleines hilfloses Baby vielleicht langweilen könnte… Heute kann ich mir diese Denkweise absolut nicht erklären. Die Zeit mit einem Baby (und vor allem mit einem Neugeborenen) ist so besonders, so spannend, so wundervoll und so unglaublich schön, dass ich gern mehr davon hätte. Mehr Kinder. Aber auch mehr Zeit. Wieso kann ein Baby nicht 2, oder vielleicht sogar 3 Jahre so klein und niedlich bleiben? Keine Wutausbrüche, kein Geschrei, kein Gemeckere.
Der liebe Gott wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Bloß was?
Die Natur hat ihren Lauf. Wir Menschen haben unseren Lauf. Alles kommt wie es kommen soll. Doch mein Herz trauert ein klein wenig, dass alles so schnell ging. Schaue ich mir nämlich heute meinen Sohn an, sehe ich nichts mehr von diesem einst so kleinen, zarten, stillen, sanften und unglaublich hilfsbedürftigem Baby. Heute ist er ein großer Junge! Na gut, so groß auch noch nicht… Aber immerhin schon 1,5 Jahre. 1,5 Jahre, in denen ich so viele Freudentränen vergossen habe, wie noch nie zuvor in meinem Leben. 1,5 Jahre, in denen die erste Zeit, das Leben total still stand. Total! Auf allen Ebenen. In allen Bereichen. Ich habe mich verändert. Mein Leben hat sich geändert. Alles durchweg zum Positiven. Doch die Zeit kann ich nicht anhalten, so gern ich das auch würde. Ich würde sie nämlich festbinden. Mit einem Seil an mein Bein binden und mit ihr durch die Gegend laufen. Und sie erst dann wieder los lassen, wenn ich mich bereit fühle.
Doch das geht nicht. Und deshalb muss ich lernen, dass jede Zeit besonders ist. Ich muss lernen, dass mein kleines Baby kein kleines Baby mehr ist, sondern schon ein richtiges Kleinkind, mit allem was dazu gehört. Ich muss lernen, dass aus diesem Kleinkind früher oder später ein richtiges Kind wird. Ebenfalls mit allem was dazu gehört. Ich muss lernen, dass aus dem Kind ein Jugendlicher wird. Leider auch mit allem was dazu gehört… Und irgendwann wird aus diesem Jugendlichen, ein richtiger Erwachsener. Doch das ist Zukunftsmusik und das ist auch gut so. So habe ich nämlich noch Zeit, mich daran zu gewöhnen. Und bis dahin, versuche ich es einfach zu genießen. Zwar kappt das im Alltag eher weniger, doch dafür liebe ich die Momente, in denen wir kuscheln, uns Küsschen geben und uns einfach ganz doll lieben…
Erging oder ergeht es euch vielleicht ähnlich? Kennt ihr diese gewisse Art der Trauer, dass das Baby immer größer wird?
Alles Liebe!
Eure Nina
Ob ich das kenne? Nein, eher nicht. Ich höre das von vielen Müttern, ich selbst bin aber eine absolute Kleinkind-Mama. 1,5 Jahre ist unsere Kleine nun auch und ich liebe es, dass ich richtig mit ihr interagieren, mit ihr spielen, ihr Dinge zeigen kann. Gestern waren wir am Flughafen Flugzeuge gucken und als sie mit ihren kleinen Fingerchen auf die startenden Maschinen zeigte und voller Begeisterung „Da!“ rief, war ich so unfassbar glücklich. Die erste Zeit empfand ich als sehr anstrengend. Klar, wenn ich mir die Babybilder angucke, staune ich, wie klein und zerbrechlich sie war (auch wenn sie heute immer noch sehr zierlich ist), aber die Zeit wünsche ich mir nicht zurück. Tatsächlich steht zwischen mir und einem Baby Nr. 2 die Babyzeit, denn die fand ich einfach nur schwierig und wenig erfüllend. Je mehr unsere Tochter konnte, mit jedem eigenen Schritt und jedem neuen Talent, hat es mir mehr Spaß gemacht. Und ich freue mich jetzt auf jedes neue Wort, jede neu errungende Selbstständigkeit und mich stört kein Trotzanfalls so sehr, wie mich das Weinen des Babies fertig gemacht hat. Stillen war ganz ok für mich, aber ich habe es mehr aus Verantwortungsbewusstsein denn aus Freude ein knappes Jahr durchgezogen. Kuscheln macht mir viel mehr Spaß, wenn sie ihre Ärmchen um mich legt und mich mit großen, verliebten Augen anschaut. Ich bin keine Babymama, ich liebe die Kleinkindzeit und heute freue ich mich schon auf das Kind, mit dem ich ganz viel Schabernack treiben kann. Vielleicht ist das so, weil ich selbst ein Kindskopf bin und es so viel gibt, was ich meiner Kleinen zeigen möchte. Noch nie habe ich jeden Tag so genossen wie jetzt. Kleinkinder sind einfach nur das Tollste – finde zumindest ist. 😉
Mir geht es genau so!
Ich finde es total toll,wie sich mein Sohn in seinen 2,5 Jahren entwickelt hat. Jeden Entwicklungsschritt habe ich innerlich tagelang gefeiert. Bin einfach stolz auf ihn. Er hat mein Leben auf den Kopf gestellt und unendlich bereichert. Aber irgendwie ging mir das zu schnell 😉
War das nicht erst gestern, wo er sich am Tisch hochgezogen hat? Oder vorgestern,da hat er zum ersten Mal so richtig herzlich gelacht und ich habe ein Foto gemacht. Fotos…danke,dass es Fotos gibt,die einem sowohl in der Vergangenheit schwelgen lassen,aber auch einfach treffend die Gegenwart festhalten um sie irgendwann zur Vergangenheit werden zu lassen.
Die Zeit rast. Ich bin für mehr Pausen. Pausen für Mamas. Im Sinne von – halte mal kurz das Karussell an. Ich muss ihn einfach nur anschauen,alles drumherum speichern und dann geht’s weiter 😉
Er muss ,wachsen,erleben,tun, genießen,lachen,weinen, austesten, einfach sein Leben leben. Und ich darf dabei sein 🙂