
Unser Kind hat kein eigenes Zimmer. Und meiner Meinung nach braucht er das auch noch nicht. Wie unsere Familien das finden, wie unser Sohn das findet und warum wir damit gut leben, erfahrt ihr hier:
Ich bin ja mittlerweile ehrlich gesagt der Meinung, dass ein Kind mit 1,2,3 oder 4 Jahren definitiv noch kein eigenes Zimmer braucht. Doch mit dieser Meinung, stehe ich in unserer Familie (fast) alleine da. Ein Teil der Familie findet nämlich, dass Mini-Me langsam aber sicher alt und groß genug, für sein eigenes Zimmer ist.
Früher hatte er ein Zimmer.
Da stand sein Babybett, eine Wickelkommode, ein Heizstrahler, ein Stillstuhl und ein kleiner Tisch. Doch in seinem Babybett schlief er nicht eine Nacht und mittlerweile ist das Zimmer einem reinen „Schlafzimmer“ gewichen. Ohne Spielsachen.
Denn die stehen im Wohnzimmer. Und das finde ich auch ok. Er muss nicht allein in „seinem“ Zimmer spielen, während ich in der Küche bin und koche oder aufräume, putze oder sonst was mache.
Seit knapp 3 Jahren schlafen der Kleine und ich demnach mit Lattenrost und Matratze auf dem Boden. Das war mir anfangs einfach sicherer. Der Kleine hat sich so oft gedreht hat und ist herum gekrabbelt, dass ich besorgt war, dass er – wenn er denn fällt – tief fällt und sich weh tuen könnte.
Ich finde, dass die Gesellschaft es vorgibt, dass ein kleines Kind schon sein eigenes Zimmer „braucht“.
Ebenso, wie es angeblich ein Babybett, eine Wiege oder einen Schnuller braucht. Oder Kindergeschirr. Kindermüsli oder einen Kinderwagen für 1000€. Wie sieht es mit der Wickelkommode aus? Der Babybadewanne, den vielen Cremes und Lotions oder den Babysäften?
Ist es wirklich wichtig, hilfreich oder gar notwendig für ein Kind und dessen Eltern, all die oben geschriebenen Dinge zu haben? Was haben unsere Vorfahren gemacht? Wie wurden unsere Großeltern nur ohne all den Schnickschnack groß?
Von meiner Oma weiß ich, dass sie damals selbst keine Wickelkommode zur Verfügung hatte. Und siehe da: Es hat auch funktioniert. Ihre Kinder wurden groß. Und ich denke, ihr hat es nicht gefehlt. Eine Decke wurde ausgebreitet und dort wurde das Kind gewickelt. Fertig. Praktisch. Einfach. Schnell.
Zurück zu den Wurzeln.
Unsere jetzige Zivilisation lässt in sozialen Gesichtspunkten oftmals zu wünschen übrig, findet ihr nicht? Die natürlichen Bedürfnisse werden zum Teil übergangen und Kinder sollen im Alter X, X-Dinge und bis X-zählen können… Sie sollen alleine einschlafen, mit 16 Jahren anfangen zu studieren und der Wirtschaft einen großen Nutzen bringe
Doch was brachen Kinder wirklich?Meiner Meinung nach brauchen sie vorrangig die Natur. Sie müssen fühlen, spüren, erfahren dürfen. Ohne Einschränkungen und ohne Ziel. Sie sollen Fehler machen, sie selbst korrigieren können und keine vorgefertigten Ziele gesteckt bekommen. Sie sollen als Teil der Familie betrachtet werden und nicht als Menschen ohne Stimme. Sie dürfen Teil des Ganzen sein und Mitsprache haben. Selbstwirksamkeit ist etwas wichtiges für Kinder.
Wenn sich ein Kind dann zum Beispiel (s)ein eigenes Zimmer wünscht und es den Eltern möglich ist ihm diesen Wunsch zu gewähren, dann finde das völlig legitim.
Mein Sohn braucht und hat bisher wenig Interesse an (s)einem eigenen Reich, in das er sich zurück ziehen kann. Dafür gibt es in der Wohnung (oder im Haus) genügend andere Möglichkeiten. Viele Kinder haben hierfür eine Kuschelecke oder eine kleine Höhle,…
Außerdem sind Kinder in diesem Alter noch stark von der Umwelt abhängig und ich bezweifle, dass die Mehrheit der Kinder freiwillig über einen längeren Zeitraum, alleine sein möchte.
Wie seht ihr das? Haben eure Kinder ein eigenes Zimmer Und wenn ja, von Geburt an oder ab welchem Zeitpunkt?
Alles Liebe
Nina
Ich sehe es genauso unser Kind ist 5 und hat keine Geschwister, demnach ist er gleichberechtigt wie wir Erwachsenen und muss nicht alleine sein, während die Eltern zusammen sind. Wir haben ein Zimmer für unser Kind aber wir spielen überall zusammen und schlafen auch mal hier oder dort, so wie wir alle es möchten. Damit bin ich aber auch die einzigste in der Familie aber mir / uns geht es gut damit oder besser als wenn ich es so mache, wie es die Familie will und dann habe ich auch ein schlechtes Gefühl. Jeder ist anders und darf selbst entscheiden. Viele Grüße Danke für deinen Text
Unsere Kleinen 2 1/2 und 1/2 schlafen von Anfang an mit im Familienbett. Wir haben ein „Kinderzimmer“ das aber eher ein Abstellraum für alle Dinge der Kinder ist. Spielzeug, dass sie gerade nicht brauchen und einen kleinen Kleiderschrank. Darin haben wir auch einen Wickeltisch, der aber nur selten benutzt wird. Die Große zieht sich schon selber um und der Kleine wird im Esszimmer auf einer Decke auf dem Tisch gewickelt. Im Wohnzimmer haben wir all das Spielzeug, mit dem gespielt wird. Einen Kinderwagen brauchten wir auch nicht, ich habe immer nur getragen, lediglich am dem 6. Monat In der Schwangerschaft habe ich für die Große einen Buggy gebracht, da ging das mit dem Tragen leider nicht mehr.
Ich gebe aber zu, dass mir das vor den Kindern alles nicht klar war, da wollte ich auch das große Paket aus -Kinderwagen, Bett und Wickeltisch- alles muss „perfekt“ sein für den Neuankömmling. So wie die Gesellschaft einem das halt einredet und man es ja auch in allen Medien vorgelebt bekommt. Zum Glück konnte mein Mutterinstinkt mich dann doch von was anderem überzeugen.
Familie und Freunde betrachten das alles eher kritisch, aber das ist uns vollkommen egal.
Meine 4 Kinder hatten alle bereits vor der Geburt ihr eigenes Zimmer. Sie haben nur wenige Wochen mit im Schlafzimmer geschlafen und lieben ihre Zimmer, auch wenn sie tagsüber die meiste Zeit bei mir im Wohnzimmer verbringen.